Mareta Linden, Untersuchungen zum Anthropologiebegriff des 18. Sie erschien als letzte von Kant selbst herausgegebene Schrift im Jahr 1798. Die Zusammenhänge im einzelnen kann der Mensch grundsätzlich nicht erkennen ("indem er die Gehirnnerven und Fasern nicht kennt", z.19-20), und er kann die physiologischen Vorgänge nicht für seine Absichten beeinflussen, so daß sich hier weder für die empirische Psychologie noch für die pragmatische Anthropologie ein Feld der Forschung auftut. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten | Grundlage der populär gehaltenen Schrift bildeten Kants Vorlesungen über Anthropologie, die er über die mehr als zwanzig Jahre seiner akademischen Lehrtätigkeit an der Albertina hielt; in jedem Wintersemester von 1772/1773 bis 1795/1796. u.a. Zusammenfassung. Der Titel der 1798 publizierten Schrift, die aus der vom Wintersemester 1772/ 73 bis 1795/96 gehaltenen Anthropologie-Vorlesung hervorgegangen ist, lautet: »Anthropologie in pragmatischer Hinsicht.« So in einer Schrift von 1755, aus der Dugald Stewart einige Passagen mitteilt, s. Adam Smith, Essays on Philosophical Subjects; Smith 1976 ff., III 322. Dezember 2020 um 23:35 Uhr bearbeitet. (IX 157,29-32) Vgl. Baumgarten selbst verwendet, wenn ich richtig sehe, diesen Begriff nicht in den Initia. Pragmatisch ist eine "[...] jede praktische Kenntniß, sofern sie dazu dient, unsere gesammten Absichten zu erfüllen [...]. 324,37; auch im "7. - Die KdU (1790) dokumentiert in der "Allgemeinen Anmerkung zur Exposition der ästhetischen reflectirenden Urtheile" das Changieren zwischen "Psychologie" und "Physiologie": "Man kann mit der jetzt durchgeführten transcendentalen Exposition der ästhetischen Urtheile nun auch die physiologische, wie sie ein Burke und viele scharfsinnige Männer unter uns bearbeitet haben, vergleichen, um zu sehen, wohin eine bloß empirische Exposition des Erhabenen und Schönen führe. Die Vorlesung war an den Studentenzahlen gemessen die erfolgreichste unter seinen Lehrveranstaltungen. Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anthropologie_in_pragmatischer_Hinsicht&oldid=206524114, „Creative Commons Attribution/Share Alike“. Read as many … Dieses Phänomen wird dadurch leicht begreiflich, daß die pragmatische Anthropologie sich aus der empirischen Psychologie entwickelt, erst als bloße Erweiterung, sodann als praktische Weltkenntnis. auch z.B. Im Bereich der Theorie nicht nur der Erkenntnis (wie Kant hier), sondern auch der Affekte und Leidenschaften wendet sich La Bruyère in seinem "Discours sur Théophraste" gegen den physiologischen Reduktionismus von Cartesianern, die, "[...] contents que lon réduise les moeurs aux passions et que lon explique celles-ci par le mouvement du sang, par celui des fibres et des artères, quittent un auteur de tout le reste." Auch hier bezieht sich die Physiologie auf den inneren Sinn, und unter "Anthropologie" wird nichts anderes als empirische Psychologie verstanden. Die Aufgabe der Anthropologie als einer pragmatischen Disziplin ist entsprechend dem Brief an Marcus Herz Ende 1773 und den Ausführungen von 1798 (119,9-27) die Konzeption einer einheitlichen Disziplin, die sich entschieden nicht mit der Frage zu befassen braucht, wie sie den "ganzen Menschen" aus den beiden Teilen von Körper und Seele zusammenbringt. (II 345,18-23); ebenfalls 326,31 und 501. In order to read online Anthropologie In Pragmatischer Hinsicht textbook, you need to create a FREE account. Nach dem Kontext ist hier das "fair play" praktisch mit einem freien Spiel gleichzusetzen, einem Spiel, das durch keine Eingriffe in seinem natürlichen Verlauf gestört wird. Lichtenberg als Geschichtsschreiber. Anthropologie. Die pragmatische Anthropologie untersucht die Grundlagen und Zusammenhänge des Umgangs des Menschen mit sich selbst und anderen und stellt ihn abschließend in einen Bestimmungszusammenhang der Menschheit im ganzen, dies letztere aber erst mit dem Gewinn der endgültigen Gesamtstruktur um 1775. In der Zeit, als Kant seine Anthropologie als pragmatisch zu bezeichnen begann (in der Mitte der siebziger Jahre), war das Wort besonders in Mode, so daß es kaum möglich sein dürfte, eine exakte Quelle für die Verwendung anzugeben. Kritik der praktischen Vernunft | der Wissenschaft, die, selbst wenn sie nicht unter diesem Namen auftritt, die Themen, Gegenstandsbereiche bzw. Zur zeitgenössischen Diskussion vgl. Juli 1764 als "pragmatischer Geschichtsschreiber" (S. 467) vorgestellt (vgl. (XV 781,20-22) Ebenso in der Refl.1501, datiert 1775-1789: "Die orientalische Nationen würden sich aus sich selbst niemals verbessern. Es werden zwei Argumente gegen das Unternehmen der physiologischen Anthropologie genannt: Erstens entzieht sich das nähere Wie des "commercium corporis et animae" unseren Erkenntnismöglichkeiten (z.19-20: "er die Gehirnnerven und Fasern nicht kennt"); zweitens läßt sich das Gehirn nicht zu unseren Absichten handhaben (z.20-21: "noch sich auf die Handhabung derselben zu seiner Absicht versteht"). Anthropologie in pragmatischer Hinsicht: Naturlehre des Menschen (Philosophische Bibliothek) (German Edition) - Kindle edition by Kant, Immanuel, Brandt, Reinhard. Das Gehirn wird in den ersten Vorlesungsjahren wesentlich stärker berücksichtigt als in den späteren Fassungen der Anthropologie; so heißt es bei Hamilton unter dem Titel "Vom Witz und Urtheilskraft": "Diese Vermögen bestehen eigentlich nur in Actibus der Vergleichung und sind von der Sinnlichkeit ganz verschieden, als wodurch die Vorstellungen in uns erzeugt werden. Die Sache selbst ist klar: Es soll eine Disziplin entstehen, die über das Handeln in der menschlichen Gesellschaft belehrt und die ihren Stoff gemäß diesem Ziel auswählt; vgl. (Menschenkunde 5) Erst in der "Einleitung" der KdU (1790) werden die technischen Regeln der Kunst und Geschicklichkeit und die pragmatischen Regeln der Klugheit aus der praktischen Philosophie herausgenommen und zur theoretischen Philosophie gezogen (V 172,14-173,17). Die pragmatische Anthropologie versteht sich unter diesem Aspekt (das "soll" ist neben dem Faktischen und Möglichen - "macht, oder machen kann" - nur eine der drei Modalitäten!) Es geht nicht um den Menschen als Naturwesen, sondern darum, „was er als frei handelndes Wesen aus sich selber macht, oder machen kann und soll.“ (Vorrede). In der Polemik gegen den politischen Moralisten im Anhang I des Traktats Zum ewigen Frieden (1795) wird ein Teil dieser Formulierung benutzt: "[...] wenn sie [sc. (Rousseau 1959 ff., IV 458). Untersuchungen über die Mechanik des Gedächtnisses [...]."). Johann Caspar Lavater schreibt in den Physiognomischen Fragmenten (1775-78): "Das allerwichtigste und bemerkenswürdigste Wesen, das sich auf Erden unserer Beobachtung darstellt - ist der Mensch. Dezember 1798 äußerte Goethe gegenüber Schiller: „Kants Anthropologie ist mir ein sehr wertes Buch und wird es künftig noch mehr sein, wenn ich es in geringen Dosen wiederholt genieße, denn im ganzen, wie es dasteht, ist es nicht erquicklich. (Spalte 2241). cultura autem animi philosophia est [...]"; De finibus V 54: "[...] animi cultus ille erat ei quasi quidem humanitatis cibus.") Es fehlt im zu kommentierenden Text, so scheint es, die Psychologie, die nach der Anthropologie ein "Inbegriff aller innern Wahrnehmungen unter Naturgesetzen" ist (141, 4-5). den Kommentar zu 119,14-17 und 119,18-22, s. a. Philosophische Bibliothek 490. Entscheidend für die spätere Theorieentwicklung wurde die Gedächtnistheorie Descartes; in den Passions de lâme lautet die Überschrift von Artikel 42: "Comment on trouve en sa memoire les choses dont on veut se souvenir." Aus Europa muß es kommen. Viele Interpreten rekonstruieren eine enge Beziehung zwischen Kants Anthropologie und seiner Ethik. - Kant as Philosophical Anthropologist (1971)). Whether you've loved the book or not, if you give your honest and … Sie erschien als letzte von Kant selbst herausgegebene Schrift im Jahr 1798. Amerikaner ausgerottet. Die Metaphysik der Sitten | (I 270). Es kommt also bei diesen Vermögen wirklich auf die phisische Beschaffenheit unsers Gehirns an [...]." Anthropologia transcendentalis.\" (XV 395,29-32) Monika Firla unternimmt in ihrer sonst sorgfältigen Dissertation Untersuchungen zum Verhältnis von Anthropologie und Moralphilosophie bei Kant (1981) den zum Sche… Eine der Bekundungen aus der deutschen Literatur: Moses Mendelssohn an Thomas Abbt, in: Abbt 1771, III 173. Sinopsis de ANTHROPOLOGIE IN PRAGMATISCHER HINSICHT (EBOOK) Dieses eBook: "Anthropologie in pragmatischer Hinsicht" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen … Reinhard Brandt/Heiner Klemme, David Hume in Deutschland (1989) 53-55). Im §82 der KdU (1790) heißt es auf die Frage, wozu die verschiedenen Reiche der anorganischen und organischen Natur am Ende gut sind: "Für den Menschen zu dem mannigfaltigen Gebrauche, den ihn sein Verstand von allen Geschöpfen machen lehrt; und er ist der letzte Zweck der Schöpfung hier auf Erden, weil er das einzige Wesen auf derselben ist, welches sich einen Begriff von Zwecken machen und aus einem Aggregat von zweckmäßig gebildeten Dingen durch seine Vernunft ein System der Zwecke machen kann." Von den Bewohnern der Gestirne | Abschnitt" des Streits der Fakultäten (1798): "Es ist bloß die Denkungsart der Zuschauer, welche sich bei diesem Spiele großer Umwandlungen öffentlich verräth und eine so allgemeine und doch uneigennützige Theilnehmung der [sc. Wenigstens ist keine dergleichen Erklärung pragmatisch, d.i. (250,3-4) Besonders die letzteren Formulierungen zeigen, daß Kant mit einer häufig benutzten Variante des Kulturbegriffs an Cicero und seine "cultura animi" anknüpft. [3] Andere sehen Kants Anthropologie eher als seinen originellen Beitrag zur im 18. Es fehlt hier so gut wie bei Casmann die explizite Konzeption einer pragmatischen Anthropologie. Nach Kant ist es moralischer Egoismus, alle Zwecke auf sich selbst einzuschränken; zu dieser Vorstellung und ihrem Unterschied von der hier gebrauchten Zweckvorstellung s. 130,3-4 und die Anmerkung dazu. 9 Eine Lehre von der Kenntniß des Menschen, systematisch abgefaßt] Die Systematik, die die Anthropologie benutzt, wird in ihr selbst nicht abgeleitet, sondern sowohl im ersten wie im zweiten Teil vorausgesetzt und benutzt. 22-27 Wenn er aber...hier beschäftigen.] Der Begriff der Vorstellung erstreckt sich nach diesem Wortgebrauch auch auf das nicht Vorstellbare, weil Dunkle, und offenbar auch auf die unerkennbaren physiologischen Gegebenheiten der "Gehirnnerven und Fasern". Nicht in H. - Vgl. Kant grenzt die pragmatische Anthropologie von der physiologischen ab. Die Anthropologie in pragmatischer Hinsicht ist eine um 1796/1797 verfasste philosophische Schrift von Immanuel Kant. Die Begriffslage ist etwas verwirrend, denn Baumgarten sieht die empirische Psychologie als Teil der empirischen Anthropologie, der empirischen Lehre also vom Menschen als einem Wesen, das sich aus Körper und Seele zusammensetzt, wie schon die erste bekannte Wortverwendung durch Otto Casmann in der Psychologia anthropologica (1594) besagt: "Anthropologia est doctrina humanae naturae. In den erhaltenen Materialien wird nur in einer Notiz von einer \"Anthropologia transcendentalis\" gesprochen, nämlich in der Refl.903, datiert 1776-1778: \"Es ist auch nicht gnug, viel andre Wissenschaften zu wissen, sondern die Selbsterkentnis des Verstandes und der Vernunft. - Während in der Konstellation von "technisch-pragmatisch-moralisch" ("Geschicklichkeit-Klugheit-Weisheit" im Brief an Marcus Herz Ende 1773; X 146,6) das Pragmatische einerseits dem Technischen, andererseits dem Moralischen entgegengesetzt wird, steht es in einer anderen Konstellation dem Spekulativen oder Theoretischen gegenüber; vgl. auch Pfotenhauer 1987, 7-8; 11-12 und Wolfgang Riedel, Influxus physicus und Seelenstärke (1992) 29. 4 anzuwenden] Das Problem der Anwendung wird aufgenommen 139,22 bei der Unterscheidung von abstrakter und konkreter, für sich und mit Gemeinsinn geübter Erkenntnis und Wissenschaft. Sie … Es ist jedoch unwahrscheinlich, daß Kant sich vom Wortgebrauch in der Moral anregen ließ, seine Anthropologie als pragmatisch zu bezeichnen. Körpern. Andreas Rüdiger, Philosophia pragmatica, methodo apodictica et quod eius licuit, mathematica, conscripta (1729). XXVII von 1741, s. v. "Physiologie"): "Physiologie" sei entweder allgemein Naturlehre bzw. Die gesamte neuzeitliche Literatur unter dem Titel der Anthropologie basiert wesentlich auf den psychologischen und physiologischen Untersuchungen der Antike und ist verknüpft mit den parallelen vielfältigen Publikationen unter den Titeln "De homine", "On Human Nature", "Of man" oder ähnlich. Auch 292,15-16: "Es kommt hiebei nicht auf das an, was die Natur aus dem Menschen, sondern was dieser aus sich selbst macht [...]." (Characteristics of Men, Manners, Opinions, Times (1711), Shaftesbury 1963, I 82). Der Akzent, der in der pragmatischen Anthropologie auf dem Aus-sich-selbst-Machen liegt (z.13-14), auf der Kultur also im Gegensatz zur Natur, lädt dazu ein, von einer "Kultur-Anthropologie" zu sprechen. ... Brandt, R. (1999): Kritischer Kommentar zu Kants Anthropologie in pragmatischer Hinsicht … (Disputationes Tusculanae II 13: "[...] ut ager quamvis fertilis sine cultura fructuosus esse non potest, sic sine doctrina animus; ita est utraque res sine altera debilis. - Wenn Karl Philipp Moritz in der "Vorrede" des Anton Reiser (1785) fordert, "[...] die Aufmerksamkeit des Menschen immer mehr auf den Menschen selbst zu heften und ihm sein individuelles Denken wichtiger zu machen [...]" (36), so gibt er der Anthropologie einen anderen Akzent als Kant, den nicht das Individuelle als Ziel, sondern allenfalls als Heuristik interessiert - das Ziel ist die Beschreibung oder Erklärung der allgemeinen Menschennatur mit ihren unterschiedlichen Spezifikationen. Philosophische Anthropologie (Anthropologie = Menschenkunde, von ἄνθρωπος ánthropos „der Mensch“ und -logie) ist die Disziplin der Philosophie, die sich mit dem Wesen des Menschen befasst. (XV 189,2-7) Hier vertauschen Geschicklichkeit und Klugheit ihren Platz gegenüber der sonst verwendeten Anordnung. auch keine Definition des Spielbegriffs, wie Wittgenstein (mit anderen Gründen) sagte. u.a in der "Tugendlehre" von 1797: "Von der Pflicht gegen sich selbst in Entwickelung und Vermehrung seiner Naturvollkommenheit, d. i. in pragmatischer Absicht" (VI 444,14-16). (191c8-d7) Aristoteles bringt die Erinnerungsproblematik in De memoria et reminiscentia im Rückgriff auf den Vergleich des Gedächtnisses mit der physischen Wachstafel im Theätet zur Sprache (450a30-b11). Zu dieser letzteren Begriffskonstellation pragmatisch versus theoretisch oder spekulativ vgl. 2-4 Schule - Welt] Vgl. Edición: 1st Edition. Jahrhunderts (1976). pragmatischen - Anthropologie als bloß theoretische Erkenntnis der Erscheinungen des inneren Sinnes gefaßt, so 134,21 (im Gegensatz zur Logik); 141,4 (gleicher Kontrast); 142,22 (idem). (328,26-27) Diese Beziehung zur Moral nimmt die pragmatische Anthropologie schon 1773 auf, wenn Kant an Herz schreibt, "Ich arbeite in Zwischenzeiten daran, aus dieser in meinen Augen sehr angenehmen Beobachtungslehre eine Vorübung der Geschiklichkeit der Klugheit und selbst der Weisheit vor die academische Iugend zu machen." Am 19. [...] und wessen wir uns erinnern wollen von dem Gesehenen oder Gehörten oder auch selbst Gedachten, das drücken wir in diesen Guß ab, indem wir ihn den Wahrnehmungen und Gedanken unterhalten, wie beim Siegeln mit dem Gepräge eines Ringes." Download it once and read it on your Kindle device, PC, phones or tablets. Diese Deutung steht dem Hermeneutiker frei, er kann sich dabei jedoch nicht auf Kants pragmatische Anthropologie berufen. Während sich bei Aristoteles der Mensch vor den übrigen irdischen Lebewesen dadurch auszeichnet, daß er sich für Erkenntnis interessiert, ist bei Kant der Mensch das einzige Tier, das sich vervollkommnen kann. Szene: "Philosophen und Mediziner lehren mich, wie treffend die Stimmungen des Geists mit den Bewegungen der Maschine zusammen lauten." Im Hintergrund steht Ciceros Diktum: "Socrates autem primus philosophiam e caelo devocavit" (Disputationes Tusculanae V 4, 10). Glanz und Elend eines deutschen Deutungsmusters (1994) bes. Es ist zu beachten, daß Kant hier nicht vom Menschen als dem wichtigsten Gegenstand des Studiums des Menschen spricht, sondern: Der wichtigste Gegenstand der Anwendung oder Verwendung der zuvor erworbenen Schul-Kenntnisse ist der Mensch. 322,13-324,32) darf nicht identifiziert werden mit der ihr ähnelnden Trias von "Kultur-Zivilisierung (Zivilisation)-Moral" (u.a. (322,10-12). auch die "Einleitung" der Logik (1800): IX 11,4) entspricht guter aristotelischer Tradition; so beginnt Aristoteles viele Schriften, z.B. (281,21-22) Eher auf den Fortschritt des menschlichen Geschlechts bezieht sich die Redeweise, in der Ehe müsse ein Teil "[...] im Fortgange der Cultur auf heterogene Art überlegen sein [...]." Satz" der "Idee" (1784): VIII 26,20-23). Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht | Die Anthropologie in pragmatischer Hinsicht ist eine um 1796/1797 verfasste philosophische Schrift von Immanuel Kant. Teil der Abhandlung erörtert. Das Spiel darf kaum gemäß den Kantischen Vorstellungen gänzlich kategorial bestimmbar sein; es gibt (entsprechend?) Oder KrV A 550: "In Ansehung dieses empirischen Charakters gibt es also keine Freiheit, und nach diesem können wir doch allein den Menschen betrachten, wenn wir [ihn] lediglich beobachten, und, wie es in der Anthropologie geschieht, von seinen Handlungen die bewegenden Ursachen physiologisch erforschen wollen." die "Vorrede" zur Grundlegung der Metaphysik der Sitten (1785): IV 388,9-14), nicht als pragmatische Anthropologie identifiziert. In diesem zweiten Sinn ist Kants Natur eine (stoisch konzipierte) Instanz, die die Natur im ersten (epikurisch konzipierten) Sinn so leitet, daß der Mensch seine moralische Bestimmung verwirklichen kann. Use features like bookmarks, note taking and highlighting while reading Anthropologie in pragmatischer Hinsicht… (VIII 374,4-8) Man wird hierin einen impliziten Hinweis auf die eigene Anthropologie sehen dürfen; die Bezeichnung "pragmatisch", die hier fehlt, wäre mißverständlich gewesen und wurde deswegen, so wird man annehmen dürfen, nicht gebracht. [1], Kants Buch wurde von seinen Zeitgenossen mit vorsichtiger Kritik aufgenommen, erntete zum Teil aber auch heftige Ablehnung. Noch nicht ediert): "Der Umgang mit Menschen erweitert unsere Kenntniße; es ist aber nöthig von allen künftigen Erfahrungen eine Vorübung zu geben und dieses zeiget die Antropologie, hier wird gesehen, was in dem Menschen pragmatisch ist und nicht speculativ; der Mensch wird darin nicht physiologisch daß man die Quellen der phaenomenorum untersuchen sollte, sondern cosmologisch." Nur so ist zu erklären, daß die Anthropologie-Vorlesungen und auch das Buch von 1798 sich nie in ein explizites Verhältnis zur kritischen Moralphilosophie setzen; symptomatisch, daß weder der Begriff "kategorisch" noch der des Imperativs vorkommen. Dezember 1755 gelobt wegen ihrer "pragmatischen Schreibart" (Spalte 1350), der Autor in einer anderen Rezension desselben Bandes in den Neuen Zeitungen von Gelehrten Sachen Nr. Zum ewigen Frieden | Editorial: Königsberg: Friedrich Nicolovius, 1798. In das kurze Burke-Referat (V 277,1-24) gehen besonders somatische Reaktionen ein, so daß auch hier dokumentiert wird, daß eine empirische Psychologie eine Physiologie von leiblichen Phänomenen einschließt. Die Anweisung indiziert jedenfalls die Präsenz des Begriffes des Pragmatischen im Fach Geschichte in Königsberg. In England folgt Shaftesbury mit der Beobachtung, daß es einigen der Universitäten nicht gelingt, die Studenten vorzubereiten "[...] for a right practice of the world, or a just knowledge of men and things." (IV 417,35-37) So könnte die pragmatische Geschichte ein Vorbild der Benennung der pragmatischen Anthropologie sein. (Rousseau 1959 ff., IV 252); "Lhomme est la dernière étude du sage [...]." Das Wort "Anwendung" ist in den Druckschriften 244mal belegt; die intensive Bemühung um Anwendung gehört in den Bereich des Jahrhundertproblems der Vermittlung von Theorie und Praxis. 9-11 Eine Lehre...entweder in physiologischer oder pragmatischer Hinsicht sein] Schon bei Otto Casmann hat die von ihm "Anthropologie" genannte Menschenkunde die beiden Aspekte von Seele und Körper, von Psychologie und Physiologie, s. oben den Kommentar zum Titel, dort zu "pragmatisch". Grönlander. Die pragmatische Anthropologie hat, so kann man schon hieraus folgern, in der Systematik der kritischen oder der Transzendentalphilosophie keinen Ort und läßt sich auch nicht post festum zu ihr in ein systematisches Verhältnis setzen. Sie erschien als letzte von Kant selbst herausgegebene Schrift 1798. Jahrhundert häufig anzutreffen, besonders auch die des freien Spiels der Vorstellungen, sowohl in der empirischen Psychologie wie auch speziell in der Ästhetik (dazu auch Kant in der KdU V 217,21-34 u.ö.). Vgl. dazu auch Baumgarten, Metaphysica §669: Die cognitio pragmatica als bewegende Kraft (251); Refl.6495 (XIX 29,6); Refl.6512 (XIX 45,2-7). Die Rede vom Vorstellungsspiel ist im 18. Die Anthropologie in pragmatischer Hinsicht ist eine um 1796/1797 verfasste philosophische Schrift von Immanuel Kant. Polybios spricht von seinen Historiae als einer pragmatischen Geschichte (Historiae I 2, 8; IX 2,4); Humes History of England (Band I, 1754) wird in einer anonymen Rezension in den Göttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen, 147. Philosophie und Anthropologie in der Aufklärung (1973) 17-18. Abschnitt "Von den verschiedenen Racen der Menschen"): "Diese Weltkenntniß ist es, welche dazu dient, allen sonst erworbenen Wissenschaften und Geschicklichkeiten das Pragmatische zu verschaffen, dadurch sie nicht bloß für die Schule, sondern für das Leben brauchbar werden, und wodurch der fertig gewordene Lehrling auf den Schauplatz seiner Bestimmung, nämlich in die Welt, eingeführt wird." (303,19-20) So auch die Wendung: "die [...] Perfectionierung des Menschen durch fortschreitende Cultur [...] zu bewirken." (38). Die von Rousseaus Vorstellung der "perfectibilité" der Menschen entlehnte Fortschrittsidee (bezogen jetzt nur noch auf den Menschen, nicht mehr auf die Schöpfung im ganzen wie in der vorher gebräuchlichen Idee der "perfectio") bestimmt seit der Mitte der siebziger Jahre Kants Reflexion über die Bestimmung der menschlichen Gattung (vgl. | Auch in den Träumen eines Geistersehers (1766): "[...] so erlaube man mir dasjenige, was Cartesius annahm und die mehrsten Philosophen nach ihm billigten, zum Grunde zu legen: nämlich daß alle Vorstellungen der Einbildungskraft zugleich mit gewissen Bewegungen in dem Nervengewebe oder Nervengeiste des Gehirns begleitet sind, welche man ideas materiales nennt [...]." 397,28: "theoretisches (physiologisches) Erkentnis seiner Natur erworben zu haben als worauf die Psychologie eigentlich ausgeht.") est ens finitum et contingens, §202, 257. (12) Das Vorlesungsverzeichnis des Sommers von 1770 meldet jedoch unter den 6 "Historicae Lectiones" keine am Pragmatischen orientierte Vorlesung, so daß die Anweisung hier innovativ sein könnte. Im Wintersemester 1772-1773 soll die empirische Psychologie zunächst nur aus dem Metaphysikverbund herausgelöst und in einer getrennten Vorlesung unter dem Titel der empirischen Psychologie, Naturlehre oder -kenntnis vom Menschen oder Anthropologie vorgestellt werden. Tatsächlich wird im folgenden bei der näheren Erläuterung der physiologischen Anthropologie (z.14-22) von "Naturursachen" (z.14) im Sinn von physischen Ursachen gesprochen, so daß man zunächst die physiologische Anthropologie für eine nur physische Anthropologie halten möchte. Dort werden "technische (subjective) eigentlich pragmatische" (VI 385,22) Zwecke, "die der Mensch sich nach sinnlichen Antrieben seiner Natur macht" (VI 385,19-20), von den objektiven moralischen Zwecken unterschieden, eine Unterscheidung, die evident sei, "weil die Sittenlehre sich schon durch ihren Begriff von der Naturlehre (hier der Anthropologie) deutlich absondert, als letztere auf empirischen Principien beruht, dagegen die moralische Zwecklehre, die von Pflichten handelt, auf a priori in der reinen praktischen Vernunft gegebenen Principien beruht." (XII 32,10-15), 15 z.B. Jean Ferrari, Les sources françaises de la philosophie de Kant (1981), 36 und 39. Hier ist zu ergänzen, daß gemäß der Lehre der Anthropologie der Mensch auch bei dem, was er aus sich selbst macht, dem Naturwillen folgt, denn selbst die Emanzipation von der Natur zum Zweck der endgültigen Moralisierung ist noch von der (stoisch gedachten) Natur gewollt. Die Kantische Anthropologie entsteht aus dem Lehrbereich der empirischen Psychologie, die von Christian Wolff und Alexander Baumgarten innerhalb der Metaphysik (Metaphysica generalis: Ontologia; Metaphysica specialis: Cosmologia, Psychologia, Theologia) behandelt wurde. So grenzt sowohl die Vorrede wie auch der erste Paragraph der Schrift (127,4-5) den a)/nqrwpoj von den anderen Lebewesen aus. - Die pragmatische Hinsicht ist die, welche die Basis der übrigen ausmacht." Die Refl.457, datiert 1798, dient vielleicht der Begründung des Titels der Anthropologie in pragmatischer Hinsicht, sie lautet: "Wenn von einem Buch (nicht einer Farrago, welche noch Redaction erfordert) als einem opus die Rede ist, so kann es in dreyfacher Hinsicht einen Zwek haben: 1. wodurch der Mensch gescheuter, 2. klüger (geschikter) und 3. weiser wird, d. i. in pragmatischer, technisch-practischer und moralischer Hinsicht. Es ist jedoch nicht eindeutig zu entscheiden, ob hier (119,5-6) im Sinn der Differenz von letztem Zweck und Endzweck dezidiert nur der erstere gemeint ist oder auch der zweite. auch den Kommentar zu 121,18. 18-22 muß aber dabei gestehen...reiner Verlust ist.] So auch Locke, der im Essay concerning Human Understanding in den physiologischen Nebenbemerkungen von der mechanischen Bewegung der "animal spirits" und den "traces" im Gehirn spricht (Locke 1975, 133; 155 u.ö.) Akt, 1. E-Book. Wasianskis Bericht: "Am folgenden Tage kommt jener [ein junger russicher Arzt] zum Bedienten, erkundigt sich, was Kant mache, [...] und bittet um ein einziges, von Kants Hand geschriebenes Blättchen, zum Andenken. 19-20 Gehirnnerven und Fasern] Kant spricht durchgängig in seinen Schriften von Nerven in tierischen (I 356,30; II 326,1 u.ö.) Kritik der Urteilskraft | Es bleibt offen, ob "der Mensch" das Individuum oder die Gattung bezeichnet. Nun benutzt Kant jedoch häufig den Begriff der Physiologie auch für die Naturerkenntnis des inneren Sinnes, also gleichbedeutend mit "Psychologie"; so in der "Vorrede" (A IX) der KrV von 1781: "[...] eine gewisse Physiologie des menschlichen Verstandes (von dem berühmten Locke) [...]."